Erneuter Rückgang am Anteil ehemaliger Praktikant*innen

Erstmals ist der Anteil jener, die direkt in die berufliche Grundbildung eingestiegen sind, knapp höher als jener, die vorgängig ein Praktikum absolviert haben. Trotzdem: Das Ziel des Abbaus der Einstiegshürde in die berufliche Grundbildung Fachmann*frau Betreuung in Form von Praktika ist noch nicht erreicht.
Knapp zwei Drittel der befragten Lernenden hat angegeben, dass das Praktikum vom Betrieb gefordert worden sei. Nur etwa ein Viertel wollte das Praktikum aus eigenem Wunsch machen. Bei der Mehrheit der ehemaligen Praktikant*innen dauerte die Anstellung als Praktikant*in ein Jahr.

Die Problematik der Praktika
Die berufliche Grundbildung, die zu einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis führt, ist gemäss Gesetz für Schulabgänger*innen konzipiert. Ein Umweg über ein Praktikum führt dazu, dass sich der Erwerb eines anerkannten Abschlusses verzögert. Hinzu kommen weitere Problematiken: Jugendliche Praktikant*innen sind rechtlich nicht gleich gut geschützt wie Personen mit einem Lehrvertrag. Oft werden Praktikant*innen in den Betrieben nicht genügend begleitet und sie finden sich in überfordernden Situationen wieder.

Angesichts der tiefen Löhne während der Praktika kann weiter davon ausgegangen werden, dass insbesondere erwachsene Berufsinteressierte aus finanziellen Gründen oftmals gezwungen sind, eine andere Option zu wählen und somit das Potential an quereinsteigenden FaBe-Lernenden nicht ausgeschöpft werden kann.

Dazu kommt, dass das Monitoring die Problematik unterschätzt: Es werden nur Personen erfasst, die nach der Praktikumszeit eine Lehrstelle gefunden haben. Diejenigen, die nach Praktika und erfolgloser Lehrstellensuche das Berufsfeld wechseln, erscheinen in keiner Statistik. Auch Zahlen zu denjenigen, die sich gegen eine Lehre im Sozialbereich entscheiden, weil sie kein Praktikum machen wollen oder können, werden im Monitoring nicht erfasst.

Mehr Informationen zum Monitoring und zum Thema Praktika vor Lehrbeginn FaBe finden sich auf der Website von SAVOIRSOCIAL.